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Halbzeit oder die kleinste Bibliothek, die ich bisher gesehen habe

Aktualisiert: 2. Nov. 2022



Montag, 3.10. - Freitag, 7.10.

Ich wollte es gar nicht wahrhaben - mit dieser Woche sollte schon die Hälfte meiner Zeit in den Highlands vorüber sein. Inzwischen habe ich mich gut eingelebt und bin Teil des Bibliotheksalltags in Dingwall. Die täglich anfallenden Arbeiten erledige ich eigenständig, während die Kollegen mir bei den "Ausnahmen von der Regel" jederzeit zur Seite stehen.

Diese Woche wurde mir die Bearbeitung von Fernleihen (Inter-Library-Loans) erklärt. Hierbei handelt sich um Medien, die sich weder im Bestand der Highlife Highland Libraries befinden, noch sind sie von Interesse für diesen erworben zu werden. Meist handelt sich hierbei um besonders kostenintensive, außer Druck befindliche oder zu spezielle Literatur. Auf Anfrage des Nutzers kann eine Fernleihe angefordert werden. Meist wird diese von der British National Library bereitgestellt, wobei der Nutzer lediglich die Kosten der Rücksendung und eventueller Verlängerungen tragen muss. Service und Versandkosten des Hinwegs übernimmt die Bibliothek. Aber nicht nur ich profitiere von den Erfahrungen der Kollegen und den Einblicken in das örtliche Bibliothekssystem. Auf meine Initiative hin gestalteten meine Kollegen und ich einen Teil des Kinderbereichs um, damit neue Medien besser präsentiert und den Nutzern leichter zugänglich gemacht werden können.

Nachdem wir einige Regale verschoben und Medien neu eingeräumt hatten, gestaltete ich dafür noch zwei Plakate. Ich freute mich, dass ich an dieser Stelle auch einmal etwas zurückgeben konnte und wir durch meinen Input das Angebot der Bibliothek für die Nutzer verbessern konnten.

Am Mittwoch durfte ich die Bibliotheksleitung zum Aushelfen in einer anderen Bibliothek begleiten. Entlang von Lochs und durch die Berge fuhren wir von Dingwall am ruhigen Cromarty Firth der Ostküste nach Achiltibuie an der wunderschönen, dramatischen Westküste. (Bilder findet ihr wie zuvor in der Galerie am Ende des Beitrags.)

Dort angekommen lernte ich die kleinste Bibliothek kennen, die ich bisher gesehen habe. Mit nur 5 Stunden Öffnung in der Woche und einem Bestand von nur etwa 1500 Medieneinheiten versorgt die Achiltibuie Library die Bewohner des entlegenen Dorfs mit Literatur. Erreichbar ist dieses nur über eine einspurige Straße, auf der das Passieren entgegenkommender Fahrzeuge nur an Ausweichstellen möglich ist und man schonmal warten muss, bis die kreuzenden Schafe die Straße räumen. Belohnt wird man dann bei gutem Wetter mit einem atemberaubenden Ausblick.






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